Domiris – Tagespflege
Es gibt wenig Tagespflege-Einrichtungen in Mannheim und Umgebung, obwohl sie den pflegenden Angehörigen entlasten. Den Betroffenen geben sie die Möglichkeit andere Menschen zu treffen, den Tag mit positiven Erlebnissen zu füllen und dabei noch zuhause wohnen zu bleiben. Für eine gute Tagespflegeeinrichtung braucht es viel Engagement, Energie und Vielseitigkeit, denn jeder Mensch ist einzigartig und hat andere Bedürfnisse. Frau Iris Wassermann und ihr Team erfüllen all diese Anforderungen, die das Betreiben der Tagespflegeeinrichtung und ihr Beruf mit sich bringt.
Frau Wassermann, seit wann gibt es Ihre Einrichtung?
Ich habe ‚Domiris‘ im Juni 2017 gegründet. Ich bin gelernte Krankenschwester und habe lange Zeit in meinem Beruf gearbeitet. Doch ich brauchte neue Impulse und hatte mich daher entschlossen, zusätzlich Betriebswirtschaftslehre zu studieren. Nach dem Studium habe ich eine Ausbildung zur Pflegedienst- und Heimleitung absolviert. Ich sammelte mehrere Jahre Praxiserfahrung in verschiedenen Einrichtungen, bevor ich mich entschloss, in die Selbständigkeit zu gehen. Als sich die Tagespflegeeinrichtungen am Markt etablierten fand ich das ein tolles Angebot für diejenigen Menschen, die noch selbstständig zu Hause leben können und gleichzeitig einen geregelten und erfüllten Tagesablauf haben wollen.
Was ist der Vorteil einer Tagespflegeeinrichtung wie der Ihren?
In unserer Tagespflegeeinrichtung erleben die Menschen ein abwechselndes Tagesgeschehen und gleichzeitig werden sie von uns betreut. Vor allem ist es besonders wichtig, dass sie nach wie vor in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können und nicht in ein Pflegeheim oder Altersheim müssen. Ich fand und finde das immer noch einfach nur toll! Wichtig ist für mich vor allem, dass unser Angebot abwechslungsreiches und individuell ausgerichtet ist. Das bestätigte uns bereits der MDK und hat uns für unser Angebot sehr gelobt.
Sind Sie noch glücklich mit der Entscheidung in die Selbständigkeit zu gehen trotz steigender Anforderungen z.B. durch die Pandemie?
Ja und das mit allen Möglichkeiten, die mir die Selbständigkeit bietet und den Herausforderungen, die es mitunter zu meistern gilt. Es war für mich die logische Konsequenz meines beruflichen Werdegangs. Ich kann meine Kreativität ausleben und treffe eigene Entscheidungen mit allen Konsequenzen. Ich kann aus dem vollen schöpfen und das erfüllt mich. Was gibt es Schöneres? Es wird mir nicht langweilig und die Tagespflege ist eine wunderbare Versorgungsform. Die meisten unserer Kundinnen und Kunden werden zusätzlich von einem Pflegedienst oder von Angehörigen versorgt und wir sind ein weiteres wertvolles Rädchen in der Versorgung eines Menschen, der Unterstützung benötigt. Somit bleibt die Pflege nicht nur an einer Partei hängen. Wir unterstützen und betreuen die Menschen, die zu uns kommen tagsüber und sind im Austausch mit allen beteiligten Pflegenden. Wir versuchen, die Selbstständigkeit unserer Gäste zu fördern und zu erhalten. Es macht mich einfach froh zu sehen, wie unsere Kunden den Tag bei uns genießen.
Wer kann zu Ihnen in die Tagespflege kommen?
Allein der Pflegegrade ist nicht ausschlaggebend dafür, ob wir unsere Tagesgäste versorgen können oder nicht. Wir können Tagesgäste bis zu Pflegegrad 5 betreuen oder welche, die im Rollstuhl sitzen. Es kommt darauf an inwieweit die Gäste noch zu mobilisieren sind. Normalerweise haben wir Kapazität für ungefähr 15 Kundinnen und Kunden. Aufgrund der Korona Pandemie müssen wir allerdings die Kapazitäten auf 10 Personen beschränken, um die gesamten Hygieneauflagen einhalten zu können. Unsere Gäste kommen unterschiedlich oft. Manche täglich, manche nur einmal die Woche. Das ist sehr individuell.
Wie genau sieht so ein Tag in Ihrer Einrichtung aus?
Mit einem Kleinbus werden die Tagesgäste morgens zu Hause abgeholt und abends wieder nach Hause gebracht. Als erstes wird gemeinsam gefrühstückt. Für die gesamte Woche wird von uns ein Beschäftigungs- und Aktivierungsplan vorab erarbeitet. Wir machen regelmäßig Gymnastik, Bewegungsspiele, Gedächtnistraining und vieles mehr. Unsere Angebote sind auf unsere Tagesgäste weitmöglichst abgestimmt. Wir haben extra Personal dafür eingestellt, die sich insbesondere um diese Angebote kümmern. Da wir jedoch derzeit in kleinen Gruppenarbeiten können wir uns sogar noch besser auf die Gäste und auf deren Bedürfnisse einstellen. Wichtig ist zu erwähnen, dass wir Biographiearbeit machen: wir möchten vorab wissen, welche Aktivitäten am besten zu unseren Gästen passen. Dazu gehört es zu wissen, welchen Beruf sie ausführten, welche Hobbies oder Vorlieben sie haben u.v.m. Auch Musik ist sehr wichtig bei uns. Eine Mitarbeiterin ist ausgebildete Musikerin und wenn gesungen werden kann sind die meisten überglücklich.
Warum sind Sie Mitglied bei den Pflegenetzwerkpartnern geworden?
Schon längere Zeit sind die Pflegenetzwerke in meinem Blickfeld gewesen. Wir haben bei Ihnen am Mannheimer Pflegeforum teilgenommen, was uns damals sehr gefiel. Ich finde es gut, wie sie beide die Netzwerke umsetzen. Netzwerken ist ein wichtiger Bestandteil unseres Berufslebens, denn somit erhalten wir auch in andere Bereiche der Netzwerkpartner Einblicke. Wir ändern somit unsere Perspektive und erweitern unseren Horizont. Ich finde, sie bieten den Netzwerkpartnern eine besonders gute Plattform. Als Unternehmerin finde ich zudem das Newsletter sehr informativ und finde darin Infos, die ich nicht gleich auf dem Schirm hätte und mich zu viel Zeit kosten würden. Über Angehörige unserer Gäste hatte ich auch schon Kontakt zu anderen Netzwerkpartnern, die ich als sehr angenehm empfand.
Frau Wassermann, wir freuen uns sehr, dass Sie bei uns Mitglied geworden sind und sind gespannt auf den Erfahrungsaustausch mit Ihnen, denn Sie bringen jahrelange Erfahrung mit sich, die für viele unserer Netzwerkpartner sehr wertvoll sein kann.