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PFLEGE - MEDIZIN - GESUNDHEIT
Ein gemeinsamer Weg - ein gemeinsames Ziel!

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Über den Tod und das Leben


Solch ein Ansatz birgt aber die Gefahr, dass nur wenige Punkte angesprochen werden und nicht auf eventuelle Zwischentöne geachtet wird.

Tod als Tabu

Ich überlege mir oft, warum gerade in unserer Gesellschaft der Tod und schlimme Krankheiten ein so großes Tabuthema ist. Hängt es damit zusammen, dass wir eine sogenannte ‚Spaßgesellschaft‘ geworden sind? Oder ist alles Negative einfach nicht gesellschaftstauglich? Wie halten es andere Kulturen? Ich glaube, es ist generell schwierig, über den Tod oder schwere Krankheiten zu sprechen und besonders, wenn er an unserer ‚eigenen Tür anklopft‘. Ich finde es daher immer wieder erstaunlich, wie humorvoll, wenn auch zuweilen ein wenig schräg unsere österreichischen Nachbarn damit umgehen. Aber auch bei uns ist ein Kabarettist, der seine Identität geheim hält, mit dem Thema Tod (Künstlername: „Der Tod“) bekannt geworden.

Organspende – Ja oder Nein?

Es geht ja nicht nur um die Beerdigung, sondern man sollte viele verschiedene Möglichkeiten durchspielen. Wie steht es z.B. um das Thema Organspende? Gibt es einen Organspendeausweis oder wird es abgelehnt? Solche Dinge gilt es am besten zu protokollieren und es am Schluss noch von allen Gesprächspartnern unterschreiben lassen. Aber bedenken Sie, dass solche Entscheidungen jederzeit zurückgenommen werden können. Eine Entscheidung für oder gegen Organspende ist nicht in Stein gemeißelt.

Patientenverfügung braucht Zeit

Wie sieht es aus mit einer Patientenverfügung? Welche Maßnahmen sollen in welchen Fällen ergriffen werden? Hier ist es sinnvoll, sich medizinischen Rat zu holen und sich die einzelnen Fälle genau erklären zu lassen. Denn nur ein Formular an dieser Stelle auszufüllen und ein paar Häkchen zu machen ist nicht sinnvoll. Vieles ist auch unverständlich ausgedrückt oder man ist als Laie nicht klar über die Folgen.

Testament besonders sinnvoll bei Familienstreitigkeiten

Ein Testament sollte auf jeden Fall vorhanden sein, besonders wenn es im unmittelbaren Familienumfeld Streitereien gibt. Denn zu diesem Zeitpunkt haben wir es alle in unserer Hand, unseren letzten Willen kundzutun und festzulegen, wem wir was vermachen möchten. Aber gerade in unserer heutigen Zeit ist es sinnvoll ein Verzeichnis mit allen Passwörtern und Internetzugängen zu haben. Wir sind oft im Netz vertreten und viele wissen nicht, wie man nach dem Tod eines Angehörigen die Profile löschen kann oder wo der Verstorbene überhaupt seinen digitalen Fingerabdruck hinterlassen hat.

Der Glaube als Stütze

Es ist schwer über eine todbringende Krankheit zu reden, wenn der Kranke es immer wieder vermieden hat, das Thema auf den Tisch zu bringen. Vielleicht hat er Angst vor Emotionen, die besonders in unserem Kulturkreis eher selten akzeptiert und daher generell vermieden werden. Meiner Erfahrung zu Folge haben Kulturen, in denen Glaube eine wichtige Rolle im Alltag einnimmt weniger Berührungsängste, über schwierige Lebenssituationen und tödliche Krankheiten zu reden.

Der Glaube gibt vielen Halt und die meisten gläubigen Menschen (egal welcher Glaube oder welche Religion) sind oft eher bereit dazu, ein solches Gespräch anzugehen.
Schwierige Gespräche

Generell aber gilt: Für solche Gespräche sollte man eine angenehme Atmosphäre schaffen und sich vorher darauf mental einstellen. Hier sind ein paar wichtige Punkte und Fragen:

  • Was kann schlimmstenfalls im Gespräch passieren?
  • Warum will ich, dass das Thema besprochen wird?
  • Wichtig ist klar auszusprechen, warum man das Gespräch möchte. Was bewegt Sie selbst dabei? Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass es voraussichtlich sehr emotional werden könnte.
  • Wieviel können Sie selbst aushalten? Brauchen Sie vielleicht seelische Unterstützung dabei?
  • Manchmal kann es auch helfen, einen Brief zu verfassen, um sich so auf das Thema mit dem Betroffenen einzustellen. Den müssen Sie auch nicht unbedingt abschicken.

Schon das Schreiben kann helfen, um sich der eigenen Emotionen bewusst zu werden. Auch wenn es schwer ist: am Ende kann es sehr hilfreich sein und auch erlösend, dass man das Gespräch angegangen ist. Danach wird die Beziehung auf eine andere, oftmals positivere Ebene gebracht und es macht sich Erleichterung breit.